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Draisienfahrt als touristische Attraktion in der Altmark

Mechau l Kräftig in die Pedalen zu treten, hieß es am Sonntag für Cornelia Lüddemann, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag, und den Landesvorsitzenden Christian Franke. Von Mechau aus ging es zunächst mit mehreren aneinander gekoppelten Draisinen Richtung Kaulitz. Die Interessengemeinschaft Draisinenfahrten Hamburg hat die Gefährte zur Verfügung gestellt. Initiator ist der Salzwedeler Andreas Gödecke. Sein Ziel: Gästen und Altmärkern mit den Fahrten eine Attraktion zu bieten.

Das begrüßte die Grünen-Politikerin außerordentlich. In einer strukturschwachen Region sei jede Initiative, die Verweildauer der Gäste zu erhöhen, wichtig. „Es kommen ja Besucher in die Altmark, aber sie bleiben nicht lange genug“, sagte Lüddemann. Ob es mit dem Güterverkehr auf der Strecke etwas wird, sieht sie skeptisch. Sie habe die Erfahrung gemacht, wenn auf einer Bahnstrecke der Verkehr erst einmal eingestellt sei, lasse sie sich nur schwer wiederbeleben. Auch wenn Betriebe Waren über die Schiene transportieren wollen, sei das Finanzielle der Knackpunkt. Das Ganze dürfe nicht zu teuer sein.

Die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) steht derzeit in Verhandlung mit der Firma Jackon Insulations, die in Mechau Dämmstoffe produziert. „Es ist schwierig, ein Unternehmen zu finden, das den Güterverkehr übernimmt“, sagte Gerhard Curth, Geschäftsführer der DRE. Diese hat die Strecken von der Bahn übernommen, um sie betriebsbereit zu halten, organisiert aber keinen Zugverkehr. „Wir können und wollen Mittler sein und bei den Verhandlungen unterstützen“, sagte er.

Den Draisinenfahrten steht der Geschäftsführer sehr aufgeschlossen gegenüber. 90 Prozent der Bürger hatten sich 2012 bei einer Umfrage für eine touristische Nutzung ausgesprochen. „Ich bin froh, dass die Gleise endlich wieder genutzt werden“, sagte Curth und hofft, dass auch ein Ausflugsverkehr möglich wird.

Er sei in den Wirtschaftsausschuss der Stadt Arendsee eingeladen worden. Worum es geht, wisse er nicht, vermutet aber, dass die touristische Nutzung der Bahnstrecke eine Rolle spiele.

Dass dort etwas passiert, ist im wahrsten Sinn des Wortes höchste Eisenbahn. Denn die DRE erwägt, die Strecke nach dem Auslaufen des Trassensicherungsvertrages an die Bahn zurückzugeben, die sie wahrscheinlich unverzüglich stilllegen würde. Bisher gilt sie nur als für den Zugverkehr abbestellt. Ziel der DRE ist es, die Eisenbahninfrastruktur zu erhalten und Stilllegungen zu verhindern sowie die Trassen betriebsbereit zu halten. Aber wenn seitens der Politik gar keine Unterstützung komme, könne die DRE den Aufwand, der mit Kosten verbunden ist, nicht länger betreiben.

Landrat Michael Ziche habe um ein erneutes Konzept gebeten. Die DRE hatte 2012 bereits ein Papier, das eine Wiederbelebung der Strecke beinhaltete, vorgelegt. Es wurde als nicht machbar verworfen. „Ich schreibe kein Konzept mehr, einen Papierkorb habe ich selbst“, sagte Curth.

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