Ein höherer Männeranteil in der Kinderbetreuung ist pädagogisch wünschenswert. Das Bundesprogramm „Mehr Männer in Kitas“ lief unter dieser Zielstellung bereits erfolgreich in Sachsen-Anhalt und hat die Fachdebatte vorangetrieben.
„Es ist nun wichtig, dass sich die Landesregierung dafür einsetzt auch einen Standort des Nachfolgeprogramms ‚Quereinstieg – Mehr Männer in Kitas‘ in Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. Daher habe ich mich mit einem Schreiben an Minister Bischoff gewandt, um entsprechende Aktivitäten der Landesregierung einzufordern“, erklärt Cornelia Lüddemann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Nur 1,9 Prozent des pädagogischen Personals in Kitas sind Männer. Dies zeigen die aktuellen Zahlen der Koordinationsstelle „Mehr Männer in Kitas“ in Berlin. Dies zu ändern, darauf zielt beispielsweise der am 27. März statt findende Boy´s Day. Das geplante Nachfolgeprogramm von „Mehr Männer in Kitas“ verfolgt auch dieses Vorhaben, hat aber eine andere Zielgruppe, nämlich Männer, die bereits im Berufsleben stehen. Ein Quereinstieg ist aktuell äußerst schwierig zu bewerkstelligen, da beispielsweise kaum Möglichkeiten der Finanzierung bestehen. Das neue Bundesprogramm zielt darauf einen erwachsenengerechten Quereinstieg zu erproben und strebt dabei einen Männeranteil von 40 Prozent an.
„Es ist sicherlich ein langwieriger Prozess kulturelle Prägungen zu öffnen und beispielsweise Männer für den ErzieherInnenberuf zu interessieren. Trotzdem sollte Politik dies versuchen und so kann ich die Zielstellung des neuen Programms nur voll und ganz unterstützen. Den Quereinstieg in den ErzieherInnenberuf zu erleichtern war auch ein Anliegen unseres Antrags zur Reform der ErzieherInnenausbildung. Aber dieser Reformprozess läuft sehr schleppend und nicht zufriedenstellend. Umso wichtiger ist es, die Diskussion durch ein Modellprojekt mit Praxiserfahrung zu untersetzen. Daher habe ich mich mit einem Brief an Minister Bischoff gewandt und darum gebeten, dass Land möge sich dafür einsetzen ein Projektstandort des neuen Bundesprogramms in Sachsen-Anhalt zu ermöglichen“, berichtet Lüddemann.
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