Reaktion der regionalzuständigen Landtagsabgeordneten und ehemaligem Mitglied im Kulturkonvent von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, auf die Pressemitteilung des Kultusministeriums zur drastischen Kürzung des Landeszuschusses für das Anhaltische Theater Dessau:
„Wer erwartet hat, dass sich das Land und sein Kultusminister insgesamt mit den Vorschlägen des Kulturkonvents auseinandersetzt, hat sich getäuscht. Über dem Kopf des Landtags hinweg setzt die Landesregierung den Rotstift an. Die intensiv in über einem Jahr erarbeiteten Vorschläge und Empfehlungen des Kulturkonventes finden null Berücksichtigung und werden somit für nichtig erklärt. Hier wird die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des Konventes und der Kulturschaffenden in diesem Land mit Füßen getreten. Das war schlicht weg vertane Lebenszeit.
Das ist kahlschlagartige Sparpolitik, ohne erkennbare konstruktive Vision. Ich finde es frech und unverschämt eine so drastische Einsparung im Kulturetat per Pressemitteilung herauszugeben. Hier fehlt jegliche Vorschlagsbegründung, es sind dem Haushaltssouverän, dem Landtag, weder Zahlen und Hintergründe vorgelegt worden.
Mit Bedacht haben wir als Kulturkonvent eine Übergangszeit bis 2025 empfohlen, um den Kulturschaffenden und Theaterträgern Zeit zu geben, die notwendigen Strukturanpassungen zu leisten. Die Bereitschaft zu diesem konstruktiven Handeln ist durch die Kürzungen aufs Spiel gesetzt.
Die Vorschläge des Kulturkonvents hätten in der Gesamtheit geprüft und bewertet werden müssen, eh in Einzelpositionen derart drastisch Finanzen reduziert werden. Damit wird jeder inhaltlichen Diskussion über Qualitäts- und Strukturentwicklung der Boden entzogen.“
Es dürfte dem Kultusminister bekannt sein, dass Dessau-Roßlau keine Einsparung von knapp 3 Mill. kompensieren kann. Somit riskiert er die Schließung unserer traditionsreichen Bühne. Ich werde mich mit all meinen Kräften dafür einsetzen, dass dies nicht passiert und an der Betriebsversammlung des Anhaltischen Theaters am Freitagmorgen teilnehmen um allen Beschäftigten meine Solidarität zu vermitteln.
Empfehlungen des Kulturkonventes
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