Statements der gleichstellungs-, lesben- und schwulenpolitischen Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt, Cornelia Lüddemann, zur Aussprache bei der aktuellen Sitzung des Landtags über die Große Anfrage zur „Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Menschen (LSBTI) in Sachsen-Anhalt“:
„Die Landesregierung handelt bei dem Thema Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Menschen nach dem Motto: ,Ich weiß, dass ich nichts weiß.‘ Die Landesregierung stellt sich auf den Standpunkt, dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ignoriert so das tatsächliche Ausmaß des Problems. Die Landesregierung ist jedoch Teil der Gesellschaft. Sie trägt die Verantwortung dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Gleichstellung, Gleichbehandlung für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intersexuelle Menschen darf kein Wäre-Schön sein, es muss ein Muss werden.“
„In ihren Antworten auf die Große Anfrage zur Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Menschen bezieht sich die Landesregierung nur auf eine Studie aus dem Jahr 2000 und Medienberichten – das ist ein Armutszeugnis.“
„Die Landesregierung lehnt einen Aktionsplan gegen Homophobie ab. Das beweist das Desinteresse der Landesregierung an diesem Thema. Der Lesben-Schwulen-Politische-Runde-Tisch kämpft schon seit Jahren für solch einen Aktionsplan. Nur so kann es uns gelingen, alle Lebensbereiche einzubeziehen und Maßnahmen zu bündeln. In Richtung der Landesregierung sage ich hier ganz deutlich:
Wer nichts tun will, der braucht auch keinen Aktionsplan!“
„Die Akzeptanz für Homosexualität muss wachsen: Hierbei ist es ganz wichtig, dass dies bereits in der Schule beginnt. Unterschwellig wird hier oft Homosexualität als unnatürlich gebrandmarkt. So ist die Zahl der Suizide unter Jugendlichen bei Lesben und Schwulen viermal höher als bei Heterosexuellen. Hier muss die Landesregierung mehr Aufklärungsprogramme für Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie diversity-orientierte Jugendarbeit zur Verfügung stellen.“
Hintergrund:
Weitere Infos zu Homophobie gibt es im Netz unter:
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